AG Versorgungslandschaft

„Zugänglichkeit in der Psychotherapeutischen Versorgungslandschaft“

1. Das wesentliche Anliegen dieser Arbeitsgruppe ist die Ermöglichung des Zugangs von Therapieplätzen für sämtliche Personengruppen. Dies bedeutet zum jetzigen Zeitpunkt dies insbesondere für Randgruppen der Gesellschaft zu ermöglichen.

2. Damit sämtliche Personengruppen einen Zugang zu Therapieplätzen erhalten, bedarf es zunächst der Aufklärung der Bevölkerung über den Zugang, der Übernahme und den Zuschuss zur Therapie, wie auch zur Beratung.

3. Wir wollen aufklären und deutlich machen, dass der Zugang zur Therapie und Beratung kein Goodwill des Staates ist, sondern vielmehr einen Anspruch jedes Einzelnen darstellt.

4. Aktuelle Entwicklungen zeigen, dass ausreichend Therapieangebot insbesondere für die zurzeit bestehende Gesellschaft eine Essentiale für eine gesunde Weiterentwicklung dieser darstellt (zB Leistungsdruck in Schulen, Mobbing auf Social Media, etc).

5. Ein Thema, das in diesem Zusammenhang besprochen wurde, stellt die Altersdiskriminierung von Therapieplätzen, die von den Sozialversicherungsträgern übernommen wird, dar. Hier werden Therapeut/innen im fortgeschrittenen Alter immer mehr und mehr Kassaplätze gestrichen, und diese den jüngeren Kolleg/innen zugeteilt. Es sollte unserer Meinung nach nicht umgeschichtet werden, sondern aufgestockt!

6. Ein weiterer Schritt ist unserer Ansicht nach, dass deutlich gemacht wird, zu welchen Folgen eine Nichtbehandlung in der Gesellschaft sowie im Leben eines Einzelnen führen kann.

7. Das größte Problem in diesem Zusammenhang stellt die Finanzierung eines ausreichenden Therapieangebots dar. Wir fragen uns, aus welchen Töpfen es eine Finanzierung geben könnte. So kommt diese in bestimmten Fällen vom Jugendamt, von den Krankenkassen oder von anderen Behörden.

8. An dieser Stelle haben wir uns gefragt, wie man vom Staat Geldmittel für eine ausreichende Anzahl an Therapieplätze bzw. für die Herbeiführung von gerechtfertigten Rahmenbedingungen (zB. staatliche Finanzierung von Sozialprojekten, wo Studierende aktuell zu geringen Tarifen arbeiten) erhalten könnte.

9. Unserer Ansicht nach muss diesbezüglich mehr Interesse an einem ausreichenden Angebot in der Bevölkerung geweckt werden und der gesellschaftlichen Stellenwert von Therapie deutlich gemacht werden.

10. Für uns wäre es auch ein wesentlicher Schritt, die Finanzierung von der Diagnose unabhängig zu machen. Leider ist uns noch kein alternativer Maßstab eingefallen, aber vielleicht könnte man einen solchen erstellen.

11. Interessant wäre es hier zudem sich mit anderen Ländern zu vernetzen und nicht nur zu schauen, wie sich die psychotherapeutische Versorgung im Vergleich gestalten, sondern überlegt, ob eine globale Vernetzung in diesem Zusammenhang etwas bewegen könnte.